Oliviero Gast
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Verfasst am: Di 26 Jun 12 14:26:14 Titel: TT 2012 - SO WARS |
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Anbei die Kurzbeschreibung der 2012er Transentour:
Die Durchführung der 2012er Tour lag in den bewährten Händen von Werner und Martin, die die Hauptarbeit der Organisation trugen. Diesmal ging es wie in früheren Zeiten nach Südtirol – der Treffpunkt war die alte Post, ein Klassiker der TTs. Hier erzogen wir ja seinerzeit den Wirt als ersten Gastgeber dazu, in der Nacht w.o. zu geben und uns seine flüssigen Vorräte auf Vertrauensbasis zu überantworten, ein schwer geschichtsbeladener Boden für uns. Als heuriges Highlight war der letzte Tag auf einer Rennstrecke in Italien vorgesehen, um das davor geschundene Material endgültig zu verarbeiten
Die alphabetische Anmeldeliste beinhaltete die üblichen vorsätzlichen abhängigen Triebtäter und einige wenige Rookies:
die Liste der üblichen Verdächtigen
Wir waren somit üblicherweise 21 Autos - ein Höchststand eine gesamte Tour betreffend. Daher war einen erhöhte Disziplin notwendig, was meines Erachtens leider nicht in dieser perfekten Form erfolgte, die uns bisher auszeichnete – unser TT Leitsystem war nicht so selbstverständlich funktionierend wie bisher, auch bedingt dadurch, das die Kolonne mehr als sonst üblich abriss – dabei war heuer das Tempo doch nicht höher als sonst? Zumal der Lumpensammler ja meist ein … ähem…also… ein Busso mit daran hängendem Kraftfahrzeug war, welches doch sehr charakteristisch war und keine Transenverwechslung zuließ (auch wenn Getriebe und Differential vereinigt sind auch hier) . Auch war die Tankdisziplin mangelhafter als üblich – tsts. Dass gleich mehrfach der Sprit ausging, war auch einen Neuerung der weniger wünschenswerten Art
Die Dienstkleidung war diesmal in himmelartigem Hellblau gehalten zwecks Beschwörung eines wolkenlosen regenarmen Wetters, dazu gab es die entsprechenden 2012er – TT Aufkleber fürs Auto.
Mittwoch, 20.06.12
Anreise der Teilnehmer nach Atzwang
Distanz Sammelpunkt Oberösterreich – Atzwang gesamt 629 km
Die Anreise erfolgte wie immer in diversen Gruppenbildungen. Ausgesprochen gut traf sich, dass dieses der heißeste Tag des Jahres war bisher mit Temperaturen um 36°C – die Klimaanlage, das unbekannte Wesen…unnützes Gewicht doch nur…
Der erste Trupp rottete sich bereits am Dienstag in oberösterreichischen danielschen Gefilden mit Jan, Waldemar, Rafael, Carsten und dem Gastgeber zusammen, dazu stieß Oliver und der erste Servicestopp wurde eingelegt. Bei Waldemars 75er waren die Bremsbeläge zu wechseln; die neu gekauften waren leider nur für einen Alfa 6 passend dagegen aber nicht für den 75er, da half die Alfa 75 -Beschriftung der Schachtel nix…so spendete Daniels leider vor Ort befindlicher waidwunder V6 seine Brembos.
3 Mann und kein Befehl…
Nach Generalrevision führte uns Daniel ab ca 13:00 über eine ganz bezaubernde Waldstrecke weiter zu Stefan …
herrlich
… und trafen weiter folgend in Innsbruck Süd um ca 17:00 bei einer Shell-Tankstelle ein, wo wir Bernhard auflasen. Da mussten wir den Tieren mal Auslauf lassen
Da wär’ schon noch was gegangen…
Der Rest wie Werner waren noch ausständig und es musste eine Entscheidung bezüglich des ersten Highlights fallen:
Stilfser Joch – ja oder nein. Sicherheitshalber gab es eine konservative Schätzung von Daniel zwecks Motivation des Restes:
„Na so in einer Stunde samma locker am Joch“ - welches sich dann als deutlich über 2 Stunden herausstellte, aber zum Fahren sind wir ja da…jedenfalls:
Ja: die Burschen Daniel, Rafael, Carsten, Oliver.
Nein: die Mädchen
Bei dieser Gelegenheit ließ Waldemar seinen 75 in die Hände von Bernhard, der seinen Spider an Bibo weitergab – wir sind da ja nicht so. Dadurch nutzte Waldemar die Gelegenheit für einen Bierkauf (Tragerl, nicht Flasche natürlich…), sein Flüssigkeitsverbrauch überstieg dann den der Transen dramatisch. Beifahrersein am Stilfser Joch hat seine Qualitäten…
Um 18:00 gewannen wir über Nauders den Reschenpass, dessen Überfahrt ist allerdings nur gestattet für Fahrzeuge > 3,5 Tonnen, der leichtgewichtigere Rest muss baustellenbedingt unten durch die Ortschaften. Das für uns zwingende Rechenexempel:
(75 + Giulietta + 2x GTV) > 3.500
ergab daher logischerweise die Überfahrt, die Baustelle kostete zwar Zeit aber die Fahrt entschädigte. Man kann sich doch nicht um alles kümmern! Der Reschenpass ist die Grenze zu Alto Adige, zu Südtirol. Um 20:00 schließlich standen wir am erhebenden Gipfel des Stilfser Jochs.
Das Stilfser Joch (Passo dello Stelvio) ist eine legendäre Bremsprüfstrecke und führt auf 2.757m hinauf und ist der höchste Gebirgspass in Italien und gesamt der zweithöchste asphaltierte Gebirgspass der Alpen. 1633 zogen mailändische Truppen mit 12.000 Soldaten und 1.600 Pferden über das Stilfser Joch - diesmal 2012 nur eine kleine Transenabordnung mit ca 617 Pferden…
Gipfelstürmer
Panorama1
Panorama 2
Beweis
Die Auffahrt ist sehr Material mordend, denn prinzipiell müsste man vor/nach jeder Kehre in den ersten Gang, den aufziegeln bis die Ohren dunkelrot sind am Begrenzer, dann den 2. reinwixen und knapp vor der Kehre wieder in den ersten uswusf. Die Meinung der Synchronringe haben wir nicht hinterfragt, auch die Befindlichkeit des Differentiales wurde eher im Dunklen belassen. Man muss nicht alles wissen... Ich jedenfalls war lieber Fahrer als Bestandteil der Kraftübertragung bei den gesamt 47 Kehren…und immer der starre angstgeweitete Blick auf die Öl- und Wasseranzeige…
Schließlich trafen die 4 Tapferen zu den anderen am Abendquartier ein, etwas unkoordiniert, aber doch. Dort war der Rest der Triebtäter schon vollzählig versammelt und die unermüdlichsten der p.t. Transentreiber blieben bin 04:00 früh auf, um das letzte Jahr aufzuarbeiten. Auch ergab sich die interessante Frage, wofür der linke Teil der Flaschen gut sei: Autowaschen? Zähneputzen? Wir kamen zu keiner befriedigenden Lösung und ignorierten sie einfach
iiiiihhh und aaaaahhhhh
Transenstammtisch
Barista Waldeggo
Allerdings war diesmal das Personal schlecht klein zu kriegen, die blieben immerhin lange auf…aber deren Problem!
Donnerstag, 21.06.12 - Fahrtstrecke ca 301 km
Bozen – Sellajoch - Pordoijoch - Passo Giau - Gailbergsattel – Kötschach-Mauthen
Aufgrund gewisser Unpässlichkeiten bei der Abfahrt vom Stilfser Joch wurde eine Bremsflüssigkeit noch getauscht, was eine gewisse Verzögerung nach sich zog, aber um 11:00 setzte sich der Tross von der alten Post weg in Bewegung. Vorher die üblichen Fotos:
Der Motivklassiker, zum 3. Mal!
Danke an Werner, der diesen Tag ausgearbeitet und uns auch schon vorab eine Routenplanung geschickt hatte: über herrliche Strassen den Routentipps für Motorradfahrer folgend gewannen wir das Sellajoch, das uns in Summe mit 13 Kehren auf 2.240 m beglückte und Südtirol vom Trentino trennt. Hier hatten wir extrem viele Radfahrer als Bremssteine, so viele Pedalritter wie heuer gab es gefühlsmäßig noch nie; dafür waren eigentlich wenig Reisebusse, die waren dafür wenn dann immer bergab da. Die unsäglichen Wohnmobile bleiben einem ja nie erspart…
der übliche Anblick der Tour
Oben am Sellajoch
Im Zuge der Auffahrt ging einem Teilnehmer bei einer Kehre die Strasse aus, wir nennen keine Namen, das Video ist ja Erpressungsmittel genug . Sah spektakulär aus im Graben, aber der Herr Inscheniör fügte seinem braven Tier keinen Kratzer zu! Weiters verstarben die hintere Stoßstange einer Alfetta und der vordere Scheinwerfer eines 75ers. Bemerkenswerterweise seltsamerweise völlig zeit- und ortsgleich, hm Naja, fragt C. aus B. und C. aus P.
Da stürzten wir uns dann ins Tal, da begegnete mir der erste Lancia Stratos meines Lebens in freier Wildbahn, ein oranger Traum…
let it roll…
…und wieder hinauf auf das Pordoijoch (der zweithöchste mit einer durchgehend asphaltierten Straße versehene Gebirgspass in den Dolomiten) zwischen dem Trentino und Venetien auf 2.950 Metern, wir fuhren bis 2.239 Meter. Dazu mussten wir leider 33 Kehren hinauf und 24 Kehren wieder hinunter! Bistdeppertscheissmian!
ohjajajajajajaja!!!!
…und wieder hinunter/hinauf auf den Passo Giau (2.236m). „Nur“ 28 Kehren, aber die vom Feinsten. Weniger vom Feinsten, dass 2 Teilnehmern der Sprit ausging, wo doch Tankanzeigen angeblich schon erfunden sind wie Tageskilometerzähler… (auch funktionierende).
Oben am Pass Giau
…und wieder runter…
Im Zuge dieser Zeitgabe beschlossen wir uns ab jetzt in 2 Gruppen zu teilen: die eine ihre Brems-, Hardy-, Auspuff-, Silentgummiwunden leckend und darob schneller ins Quartier wollende um einen kontrollierten Boxenstopp einzulegen; die andere ungestüme gesunde den Gailbergsattel noch volley nehmen wollend. Der Gailbergsattel wird von der Plöckenpassstrasse überwunden; den würden wir dann noch blind fahren können weil der dreimal in Summe bestiegen werden würde.
Viel Unterschied war dann nicht, eine gute halbe Stunde. Die wurde dann genutzt:
Der Besitzer des Autos war natürlich nicht zugege, man lässt ja ordinieren. Der Herr in grau schraubt, der Herr in blau trägt die Verantwortung. So soll es sein
Da war Carstens Overall noch relativ sauber
Schließlich war alles fertig bremsenentlüftet, handbremseingestellt, auspuffbefestigt, durchkontrolliert, BMWM3gehetzt und für gut befunden. Signor Popp war dann der Testfahrer aller reparierten Autos, um ein objektives Urteil zu geben. Tapfer, er hat unbeschadet alle unsere Bremsenreparaturen überstanden . Das gehört begossen, ausnahmsweise taten wir das. Wir hatten allerdings nicht mit der Gegenwehr des Hotelpersonals gerechnet, das echt darauf bestanden hatte um 02:30 (also quasi frühabends) Sperrstunde zu machen und das dramatischerweise mit Getränkeentzug untermauerte. Na zum Glück waren wir da ja nur eine Nacht…gehört dem Fremdenverkehrsverein dort gemeldet!!! Skandal!
Freitag, 22.06.12 - Fahrtstrecke ca 377 km
Sella nevea – Vrsic-Pass – Passo Rest - Plöchenpass
Gewitzt durch die heurigen leichten Schwierigkeiten mit der Menge an koordiniert zu führenden Transen wurden 2 Angriffstrupps gebildet, jeweils angeführt von erwiesenermaßen wahnsinnigen Bleifüssigen – die mit dem richtig schweren rechten lauten Pedal: Commendatore Martin stürmte mit dem ersten Batallion vor und wurde dann flankiert von Ingenere Daniel mit seiner Einheit. Allerdings hatte sich die Kombination der Mitglieder J. und C. direkt hintereinander fahrend nicht bewährt, denn jeder der beiden einzeln sorgte schon für eine Nebelwand, in Kombination ließen die beiden richtig die Nacht aufziehen…
Erstes Opfer war der Plöckenpass, dessen 13 Kehren im Handstreich genommen wurden.
Heimpartie
den würden wir noch blind fahren können
Blöd, da waren wieder Tunnel, akustisch pipifein. Das Wetter war dann ab 14:30 wieder gut, in Verbindung mit sehr wenig Verkehr ließen wir es richtig krachen.
Ich zitiere mich ja nur ungern aus dem vorigen Jahr:
Oliviero schrieb schon letztes Jahr hat Folgendes geschrieben: |
Transentreiber an sich sind bekanntermaßen generell gereifte verantwortungsvolle seriöse defensiv fahrende erwachsene Menschen, daher ist es in Tunnels überhaupt nie laut, geschweige denn, dass mit offenem Fenster gefahren würde während der Begrenzer im 2. Gang abriegelt…niemals nie nicht. Niemals. Auf gar keinen Fall! |
so soll es sein, ein Fest der Sinne!
Leider wurden wir durch den Defekt eines Berliner V6 gebremst – zum ersten Mal in unserer langen Geschichte fiel ein Auto auf der TT aus, wenn auch nur für einen Tag und aus banaler Ursache. Dadurch zerfielen die beiden Gruppen dann in 3… wir besorgten es uns über den Sella Nevea im Kanaltal, nur 1.195m hoch aber seeeeehr erfreulich . Und so geile Tunnel…
Nach etwa Tages-120 km wurde wieder die 2gruppenformation eingenommen und die 2 Gestör… ähhh.. Glüher vom Dienst mit ihrer jeweiligen Gefolgschaft stürmte weiter. Leider hielten nicht alle in der Kompanie das Marschtempo, was wieder einen leichten Zerfall bedeutete – da werden wir in Zukunft vielleicht uns so organisieren müssen, dass die „Nicht-Vollgaser“ die Lumpensammler sind. Bisher hatten wir das selbstverständliche bedingungslose Heizen, das wir doch so lieben – das muss erhalten bleiben!
Grenzübertritt
Da zündete auch ein TS nur mehr ungern und wir verloren uns weiter in der Endlichkeit Sloweniens… „wo samma? Nirgendwo…“ – denn wir hatten die Grenze mittlerweile überwunden gehabt. Aber der Herrgott hatte ein Einsehen mit uns und vereinigte und wieder – eher unerwartet, aber doch…
Dann höchster Respekt für Martin, den quasi eingeborenen Vorwarner – ich hätte hier ungern den Schneeräumer auf diesen uneinsichtigen kleinen Strassen spielen wollen!
In Slowenien gaben wir uns den Vršič-Pass (Passo della Moistrocca), der mit 1.611 m der höchste Gebirgspass Sloweniens ist und – wie furchtbar unangenehm - 50 Haarnadelkurven nur für uns bereithält, gefinkelterweise bestehen diese aus Kopfsteinpflaster. Es war ja trocken, frage nicht wie das bei Regen ist…wir überwanden da in ein paar Minuten über 1.000 Höhenmeter!
gewöhnungsbedürftig…
Hinunter ging es straßenbelagsmäßig etwas humaner
kein Geheimtipp für Biker
die Transe und die Kehre…rechts wie so oft gaben unbeteiligte Verkehrsteilnehmer auf und ließen uns vorbei…
die vorletzte:
eine ging dann noch
Danach kamen uns Unmengen an Motorrädern entgegen, unglaublich, eine schwer dreistellige Anzahl mit Eskorte und Kreuzungssperrung
war schon das Ende der Schlange…
Schließlich erreichten wir die Grenze Slowenien- Italien, wo uns sehr deutlich war der Unterschied der Straßenqualität vorgeführt wurde. Dort im Tal waren laut Erfahrung unseres Kommandanten Martin die akustischen Qualitäten der Transen tektonisch schallmäßig eindrucksvoll – die Guardia di Finanza hielt uns in Uccea prompt auf, allerdings bescherte es uns nur einen Zeitverlust, denen aber ein deja-vu – weil der 2. Daniel-Trupp kam ja akustisch ebenso heftig nach uns…
Die Mittagspause erfolgte in San Daniele, einer der Urheimaten des Schinkens in einer prosciutteria; als Nachspeise inhalierten wir eine traumhafte Waldstrasse. Beides tadellos!
ausnahmsweise ein Mittagessen
idyllische Kurve
idyllischer Wald
Danach bescherten wir uns den Passo Rest. Wikipedia sagt: „Die Strecke führt durch relativ unberührte Natur mit ausgedehnten Wäldern und seltenen Tieren.“ Mit Tieren wird eine vom Aussterben bedrohte Art der transus celer gemeint? Jedenfalls eine enge Straße mit vielen Kehren und dankenswerterweise kaum Gegenverkehr, nur 2 einsame Radfahrer erlebten Schlüsselmomente. Es reichte uns da allerdings schon die Vorstellung, uns selber zu begegnen, uiiiii. Den Passo Rest hatten wir übrigens bereits als Teil der TT09 genossen, als wir von Belluno aus fuhren.
das isser!
Panorama at its best
Verschnaufen am Gipfel
ausnahmsweise mal Kehren!
Danach kamen wir wieder auf österreichisches Terrain über „unseren“ Plöckenpass und schlugen gegen 20:00 im Quartier auf. Dieses war ein anderes als das gestrige, korrekterweise eine Brauerei und war zeitmäßig offen mit ausreichendem Parkplatz für uns. Auch war es toll ausgestattet: 4 Billardtische, Dartautomaten und Wutzeltische. Besonders beim Wuzeln wurde man wieder so richtig jung, sagenhaft, was da Erinnerungen ans Sehnenscheidenleiden und durchspielte Nächte in Rauchdunst und Bierschwaden hochkamen, die Leiberl waren durchgeschwitzt. Eigentlich wollte wir ja Cordoba 78 nachspielen, aber irgendwie war Tischfußball eine eher innerösterreichische Angelegenheit. Nachdem wir aber am nächsten Tag Großes vorhatten, gingen wir doch gegen 02:00 schlafen.
Samstag, 23.06.12 - Fahrtstrecke ca 184 km
Plöckenpass – Tolmezzo - Plöckenpass
Nach dem Frühstücksbuffet erfolgte das Highlight der TT12: die von uns eigens alleine angemietete Rennstrecke in Tolmezzo - der Circuito di Tolmezzo – wurde erfahren. Ein paar waren bereits in der Früh heimgefahren, denen entging ein Heidenspaß! Die geplante Abfahrt um 08:15 erfolgte quasi zeitgemäß um 09:00 im Regen in Österreich, was eher Befürchtungen hervorrief; aber nach nach unserem Plöckenpass war alles wieder bestens. Nachdem wir die Strecke gefunden hatten (die liegt nicht gerade ideal) besahen wir uns den Ort des heutigen Geschehens: so sieht er aus:
der Ort der Wahrheit, der Gral des Glühens
Vom Rennpersonal wurden wir strengstens unterwiesen unbedingt Helme zu tragen, die Fenster geschlossen zu halten und der Gurt wurde auch überprüft. Unsere Helme waren allerdings eher daheim als hier vor Ort wo sie sein sollten (man kann nicht an alles denken bzw sich alles merken ) es war auch sauheiß. Nun, das ganze nahm dann relativ schnell italienische Lässigkeit an und wir fuhren barhäuptig mit offenen Fenstern zu dritt oder viert, die Arme aus dem Fenster lehnend…denn es gab perfekte Auslaufzonen mit weichen gnädigen verzeihenden Wiesen bzw etwas härteren weniger gnädigen Schotterbetten. Aber es waren keine hundertjährigen Eichen oder angespitzte Leitplanken im Weg. Denn – wir hatten dann ja bis zu 1.200 Kilometer heim auf eigener Achse…
Impression I
Impression II
Anfangs hatten wir ja noch etwas Respekt vor der Strecke, den hämischen Blicken der Kollegen, uns selber und unserer Mechanik. Alle Hemmschwellen fielen aber schnell und quasi intravenös begann das Fahrerlebnis zu wirken (sprich wir wurden völlig gasdeppert und hämmerten mit glasigem Blick das laute Pedal ins Bodenblech, ignorierten die Schmerzensschreie der geschundenen gequälten Mechanik – es gab nur eins: pedal to the metal, es musste scheppernkreischenschreienrauchenquietschenröhren. Orgasmieren.
Die rudimentären Regeln waren folgende: Leben lassen, nur 4 Autos gleichzeitig auf die Strecke. Dieses wurde von der Rennleitung koordiniert und mittels der roten Fahne erfolgten die Wechsel der Autos. Nicht nur die Autos wechselten, auch wir praktizierten aktiven Partnertausch und liehen uns unsere Autos gegenseitig zur einschlägigen Verwendung. Mir fiel übrigens auf, Getriebekrachen beim eigenen Auto hört sich von außen noch schmerzhafter an als wenn man es selber herbeiruft…auch die Beifahrersitze waren immer gut besetzt. So wurde dann auch nicht nur der linke Oberarm braun, sondern auch der rechte…
Besonders Waldemar hatte als völlig schmerzfreies Renntaxi den begehrtesten heißen Sitz, er hatte sich zur Steigerung der Gaudi völlig tote schmale Ersatzreifen an die Hinterhand geschraubt und seine Seitenfenster ersetzten dann quasi die Windschutzscheibe, weil gerade aus fuhr er nimmer…
King of Ring war wie vorhergesehen die GTV von Jörg, die ging so infernalisch (akustisch wie reell) in Kombination mit diesem Fahrwerk, da schaukelte kein Schiffsdampfer wie bei den meisten in einen großen Kurvenradius ein, nein, die zuckte einfach so ums Eck ohne Seitenneigung…
King of Ring
Um 12:00 war Mittagspause, da kam der Regen.
äußere und innere Befeuchtung
Um 13:15 ging es weiter, da wurde es erst richtig lustig. Die gelbe Fahne der Rennleitung wurde nicht kalt (= ein Fahrzeug ist abseits der Strecke), wir kugelten zwanglos in der Landschaft umher und waren eher neben als auf der Strecke. Gut, es war nass, wir wussten eigentlich um die Reibeigenschaften Bescheid (sollte man meinen). Interessant wurde es bei teilweise auftrocknender Strecke, denn da wechselte Schmierseife mit Haftung im Sekundentakt, interessante Schlingerbewegungen waren die Folge (und die obligatorischen Abgänge natürlich). Die Ideallinie wurde relativ schnell trocken, nur was war die Ideallinie? Wo war die Dame? Und irgendwo fand sich immer im Scheitelpunkt eine nasse Stelle…und wieder Abgang
…nur quer bist wer…
Die Streckenposten waren relativ stoisch, man gewöhnt sich offenbar an alles…Jan als „King of Kiesbett“ in der Zielkurve ließ den Besen der Posten auch glühen, 3x hintereinander in dieser Kurve war Rekord. Allerdings konnte es Waldemar im Detail besser: weil er kam nimmer raus und saß mit eingegrabenen Hinterrädern auf. 10 Leute und eine gnädige GTV an der Schleppstange befreiten das geschundene Tier…
Sandkastenspiele für Fortgeschrittene
Dieses Auto muss in seinem vorigen Leben gar sehr übles verbrochen haben, weil als Waldeks 75er wiedergeboren zu werden ist schon ein ähhh… sehr spezielles Schicksal
Am Ende des Tages das Ergebnis; auch diesmal wurden die Synchros sicherheitshalber nicht befragt ob ihrer Befindlichkeit:
Der geht schon als Motorradreifen durch…
Und ein nicht ungewohnter Anblick; Carstens seinerzeit sauberer Overall wurde von Tag zu Tag schwärzer:
Nickerchen?
Michi wunderte sich was da im Kofferraum immer so scheppert in den Kurven, hörte sich irgendwie wie ein schlagendes Metallteil an:
Trialbero
Die Infights begannen dann konzentrierter zu werden, nach dem Motto: „Vorbeilassen tut man wen nur, wenn man ihm in die Augen schauen kann – zB nach einem Dreher…
Schließlich ging auch dieser Tag zu Ende; gegen 16:00 ließ die Motivation etwas nach, man muss das Schicksal ja nicht vollends herausfordern, 1.200 km heim und so…gegen 18:00 sammelten wir uns und fuhren noch ein paar gemeinsame Ehrenrunden um den Ring, zuerst in Schlange, dann paarweise. Sogar ein italienischer 75 TS Ltd kam vorbei.
bis an den Horizont…
Paarlaufen
Ich zitiere Martin, was die italienischen Streckenbetreiber erlebten:
es gibt vieles, aber ohne dass es ein Roman werden sollte, ein für die Tour bezeichnendes Erlebnis, und ich möchte fast sagen, DAS Tour Zitat:
"Tutti Matti" (zu deutsch - alles verrückte)
ausgesprochen vom Streckenbetreiber und Vermieter Alessandro Prodomono.
Ich bat ja die werten Teilnehmer am Vorabend, die Ankunft an der Strecke gesittet und mit Benehmen zu gestalten und so rollten die Transen bei der Ankunft auch nach und nach sehr leise und geordnet an ihren Standplatz an der Strecke.
Als es dann losging wandelte sich die Ruhe in brüllenden Motorlärm und grelles Reifenquietschen. Nach wenigen Kurven rutschten, rauchten und drehten sich die Wägen im Einklang.
Alessandro schaute sich die ersten Runden mit wachsendem Erstaunen an, um sich dann umzudrehen, ein paar Schritte in meine Richtung zu machen, und mit einem Lachen im Gesicht "tutti matti" festzustellen.
Er erwartete sich eigentlich einen gemütlich schaukelnden deutsch/österreichischen AlfaTrupp, für ein paar beschwingt schaukelnde Runden, und bekam das Beste, was Strassenalfas dort jemals in den Asphalt gebrannt haben.
Und der Mann soll ja bekanntlich schon einiges an seiner Strecke erlebt haben.
Ja, so sind wir!!!
Danach verabschiedeten wir die Tour mit einer würdigen Besteigung „unseres“ Plöckenpasses…
alle mit geschlossenen Augen schon…
…und eine Dusche hat sich wieder mal so richtig ausgezahlt. Tadelloses Abendessen, nachher konnten wir nicht genug bekommen: Videos und Filme der vergangenen Tage in Verbindung mit der einen oder anderen historischen und aktuellen Schnurre ließen die Zeit bis 03:00 wie im Flug vergehen…
Sonntag, 24.06.12
Fahrtstrecke individuell, in meinem Fall 436 km
In der Früh der etwas sentimentale Abschied mit dem Trost:
„Nach der Tour ist vor der Tour“ – und die TT13 wird wieder ein Fest der Sinne!!!
Abschließend:
Der Schrei der Vorfreude:
„Aufsitzen“
Eine wirklich immer friedliche Koexistenz Rad – Motorrad – LKW – Wohnmobil
Die Hochzeit eines nördlichen Forenmitgliedes wurde von uns geplant, dessen Einwände ignorierend. Blöd, dass er so weit weg ist für die meisten…
Ein noch nie so niedrig da gewesener Frauenanteil von unter 5%, Bibo hielt die einsame Fahne des besseren Geschlechtes aufrecht und wurde am letzten Tag von Julia unterstützt, aber die Quote blieb einstellig…Schwangerschaftsausfälle etc machen sich bemerkbar…früher hatten wir doch sicher die 60/40 % Marke locker erreicht…
Waldemar war automäßig dreifach vorhanden, nicht feig verkauftes Material auf TTs mit dabei zu haben: sein eigener 75 Ltd – sein Ex-Winter 75 Ltd – und ein Ex-Motor in Jans weißem 75er…und alles lebte!
Unsere Leiberl als 6jähriges Panorama:
2007-2008-2009-2010-2011-2012
chronologisch geordnet
wie immer, dermal ging ein alter Fuchs in die Falle:
jeden erwischt es mal…
das blieb von Carsten…
aber der Rest war wohlauf
Würden Sie von diesen Herren einen Gebrauchtwagen kaufen?
ich nicht
Ich ergänze zum vor- und letzten Jahr:
Oliviero schrieb schon vorletztes Jahr hat Folgendes geschrieben: |
Ehrlich: so ein guter Pass ist besser als schlechter Sex |
Oliviero fügte letztes Jahr schon hinzu hat Folgendes geschrieben: |
Ehrlich: so eine unglaubliche Küstenstraße ist besser als halbmittellauwarmer Sex |
Oliviero ergänzt für heuer hat Folgendes geschrieben: |
Ehrlich: so eine irre Passabfolge ist besser als naja irgendwie brauchbarer Sex |
aus isses…
Ein Megafon tauchte auf…
Kein einziges Auto hatte auch nur irgendeinen wirklichen Defekt, nur ein Luftmengenmesser trennte sich dauernd von seinem Schlauch, ein Motronic Relais verweigerte kurzfristig und abendlicher Klein-Service gehörte heuer zum guten Ton; aber bei dieser extremen Belastung des doch durchwegs schon teilweise 30 Jahre alten Materials ist das wohl nicht völlig selbstverständlich! Und alle kamen auf eigener Achse heim! Da sage noch mal wer etwas gegen alte Alfas!!!!!!!
Nur mehr ein treues Autotier hatte bisher alle 6 TTs absolviert:
der letzte der Aufrechten – und ein gelber rechter Abblendscheinwerfer war auch 6x dabei…
Und ganz wichtig: Waldeks unglaublich geniales Kennzeichen:
Das endgültige Nummerntaferl
Den Heckenschützen Stefan werden wir auch noch erwischen
Weiters darf ich mich der Einfachheit halber wie üblich zitieren:
Keiner hatte eine Scheu, die Autos wirklich bestimmungsgemäß zu verwenden, da wurde geheizt, dass es nur so rauchte (gummi-, auspuff-, bremsen- und sonstwiemäßig)
Nie gab es außerplanmäßige Tank- oder Pinkelstopps. Sehr disziplinierte Teilnehmer!
Die Damen (und Herren) ertrugen alles am Beifahrersitz, was ihnen zugemutet wurde ohne offiziell darüber zu klagen. Gut, was in den Autos gesprochen wurde während der Fahrt hörte ja keiner…
Die Transentour 2.13 wurde quasi fixiert
Wie letztes Jahr: der Kurvenanblick, wenn sich die Karosserie verzweifelt krampfhaft an ihren Achsen festklammert und sich die Transen vorne und hinten verdreht, vorne gefühlsmäßig und optisch positiver und hinten negativer Sturz…
Hier nochmals der Dank an Werner und Martin, die uns wirklich eine tolle unvergessliche Tour verschafften und uns viel Freude bereiteten!
also für Euch die Riesen
Ciaoliviero
Zuletzt bearbeitet von Oliviero am Mi 27 Jun 12 09:37:06, insgesamt einmal bearbeitet |
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