'Das Alfa Romeo Transaxle Forum'

[HaRie]

Hallo,

obwohl mein Alfa 75 noch nicht ganz fertig ist - werde ich wohl erst im nächsten Jahr erledigen können – möchte ich mich jetzt schon so langsam auf ein neues Projekt vorbereiten.

Ich habe nämlich die Absicht, meine Giulia EZ 05/1979 im nächsten Jahr zu reanimieren. Ich bin richtig heiß auf das Teil. Da es mir um den Motor geht, der sich ja prinzipiell nicht von den 4-Zylinder-Motoren im Alfa 75 unterscheidet und da hier in diesem Forum wirkliche Fachkompetenz versammelt ist, erlaube ich mir hier grundsätzliche Fragen zu stellen.

Meine Giulia hat 42.000 km auf dem Buckel. Ich habe sie immer materialschonend gefahren. Sämtliche Wartungsarbeiten sind immer ordnungsgemäß durchgeführt worden. Der Motor ist noch nie geöffnet worden. Ich habe meine Giulia zuletzt vor 10 Jahren gefahren. Sie ist bis dahin immer einwandfrei gelaufen. Der Motor hat vor der Stilllegung über die Ansaugkanäle Motorinnenkonservierer inhaliert. Das Fahrzeug ist mit frischen Ölen abgestellt worden. Den Tank habe gefüllt und in den Kraftstoff ein Konservierungsmittel gegeben. Die Giulia befindet sich seitdem in einer feuchtigkeitsüberwachten und daher ständig trockenen Garage. Die Zylinderlaufflächen sind rostfrei, übrigens auch die Bremsscheiben.

Das Bremssystem und die Vergaser werden natürlich überholt, die Zündung gewartet, sämtliche Flüssigkeiten (Öle, Wasser, Benzin) ausgewechselt, Filter getauscht etc. pp. Das ist das Mindestprogramm.

Früher habe ich bei meinen Alfa-Motoren nach einer längeren Ruhepause vor dem ersten Starten folgende Vorkehrungen getroffen:
- in die Brennräume etwas Motoröl gespritzt,
- den Wagen mit eingelegtem 4. Gang etwas hin und her geschoben,
- zur vollständigen Durchölung des Motors Anlasser mehrmals betätigt, und zwar bei leerem Vergaser und abgeklemmtem Benzinschlauch.
Erst nach diesem Procedere habe ich den Motor gestartet. Hat immer hervorragend geklappt.

Aber reichen bei meiner Giulia nach so langer Standzeit die vg. Maßnahmen aus? Ist es ratsam den Motor auseinander zunehmen? Ich habe nämlich die Befürchtung, dass insbesondere die Kurbelwellenlager beim Starten zunächst trocken laufen und dabei beschädigt werden. Ich befürchte, dass die Dichtringe der Zylinderlaufbuchsen erledigt sind und dann Kühlwasser ins Motoröl gerät. Schließlich habe ich auch Angst, dass die Zylinderkopfdichtung Kühlwasser ins Motoröl durchlässt. Welche Maßnahmen sind ratsam?

Viele, viele Grüße
Matthias

[Oliviero]

Nachdem Du das Auto so vorbildlich und gut konserviert hast, würde ich einfach die Startvorkehrungen, die Du immer getroffen hast, wieder durchführen.

Also etwas Öl mittels Spritze oä durch die Kerzenlöcher träufeln und das Auto im V. Gang nach vorne schieben (in Drehrichtung des Motors)

Um das Starten zu verhinden ziehe ich einfach das Zündkabel an der Spule ab, dann erübrigt sich auch alles Benzinabgeklemme.

Dann mit dem Starter so lange starten, bis sich Öldruck aufgebaut hat - das siehst Du am Öldruckmesser.

Dann frischen Sprit in die Schwimmerkammer, Kontrolle Zündung etc. Eigentlich müßte das Auto dann laufen! Meine Berlina stand ca. 8 Jahre ohne Konservierung und tut seitdem seit übner 40.000 km Dienst.

Was möglicherweise defekt sein wird bzw demnächst werden wird:
Vergasermembrane
Zündkabel
Kupplungsgeber- und nehmerzylinder
Bremshydraulik (HBZ, Sättel)
div. Fahrwerksteile
Elektrikprobleme durch Kontaktkorrosion

Nicht auf Benzinfilter, Lenkölstand etc vergessen. genaue Kontrolle des Bodens unter der Giulia, wo evtl. was ausgetreten ist Kontrolle von Kabeln besonders im Motorraum

Ciaoliviero